Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Friedrich-Schiller-Universität Jena, 15 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: „Das Ätzendste an politischer Satire, was bisher bei uns gewesen ist“ Bei einem Freund Carl Sternheims, Harry Graf Kessler, heißt es im Rahmen einer Tagebucheintragung vom 6. Februar 1919 bezüglich einer Aufführung des Stücks Tabula rasa: Abends Sternheims ´Tabula rasa` im Kleinen Theater. Mein Interesse blieb von Anfang bis zu Ende gespannt; Opposition bei andren, die das Stück ´kahl`, und ´gemacht`, eine Art von dramatisierter Zille, fanden. Daß es verstandsmäßig konstruiert ist, stimmt. Aber gerade der scharfe, bis in den Untergrund der politischen Erscheinungen dringende Verstand ist seine fesselnde Qualität. [...] Aber vielleicht ist dieses ein zu rein intellektuelles Schauspiel, um einem durchschnitt-lichen Theaterpublikum Spaß zu machen; es ist wie ein sehr amüsant gewebter intellektueller Teppich mit lauter politisch suggestiven Mustern. Das Ätzendste an politischer Satire, was bisher bei uns gewesen ist: weit politischer als Wedekind, aber unmenschlicher und daher weniger aufreizend als Tolstoi“. Eine der wichtigsten Ebenen dieses Stücks scheint somit das Politische zu sein. Interessant ist dabei aber, dass dieses Politische als unmenschlich - also als nicht sozial, nicht mitmenschlich - empfunden wurde. Es liegt demnach nahe anzunehmen, dass Sternheim in seinem Stück eine individuumzentrierte Perspektive einnahm; eine Perspektive, welche wir auch im Werk Der Einzige und sein Eigentum des Philosophen Max Stirner finden. Obwohl es nur wenig Belege für eine intensive Rezeption und Verarbeitung der Stirnerschen Philosophie im Werk Sternheims gibt, werde ich trotzdem versuchen zu zeigen, inwiefern diese das Schaffen des Komödienautors Sternheim beeinflussen konnte. Dazu werde ich mich zunächst detailliert dem maßgeblichen Werk Stirners widmen, um dann in einem zweiten Schritt parallele Konstruktionen, insbesondere was die Ausrichtung der Heldenfigur und politische Implikationen betrifft, im Stück Tabula rasa aufzusuchen. In Rahmen eines Fazits gilt es dann vergleichend zu beurteilen, ob und in welchem Ausmaß tatsächlich eine inhaltliche Beeinflussung Sternheims durch Stirner stattgefunden hat. Was machte das Hauptwerk Stirners für Sternheim so interessant? Worin bestand sein Reiz? Zum Einen faszinierte wohl schon allein der Stirnersche Stil; etwa durch den positiven Gebrauch der Worte „Egoismus“, „Verbrecher“, „Vagabund“ oder „Empörer“.
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