Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Note: 2,0, Technische Universität Dresden (Institut für Evangelische Theologie), Veranstaltung: Wunder und Wundergeschichten im NT, 20 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Was ist eigentlich „Glauben“? Würde man eine Umfrage zu diesem Thema durchführen, hätte man am Ende wohl die berüchtigten elf Antworten von zehn verschiedenen Leuten bekommen. Leicht lässt sich sagen an wen man glaubt: Der eine an Gott, der andere glaubt niemandem und der nächste an Angela Merkel. Diese Problematik kommt nicht von ungefähr: Das Thema „Glauben“ ist zwar ein zentrales Thema christlicher Spiritualität - man könnte also annehmen dass so ziemlich jeder Christ annähernd dasselbe darunter verstehen müsste - aber weit gefehlt! Sogar religionsphänomenologisch lässt sich keine erschöpfende Definition des Wortes finden. Berger stellt fest, dass es das größte Hindernis für ein angemessenes Verständnis von (neutestamentlichen) Aussagen über Glauben ist, dass in unserem Kulturkreis „Glauben“ sehr oft für Christentum überhaupt steht.1 Da in der Regel jeder unter „Christentum“ etwas anderes versteht, andere Erfahrungen und Gefühle damit verbindet, ist es wohl auch mit dieser Definition Bergers nicht getan. An diesem Beispiel wird aber deutlich, warum es so viele verschiedene Auslegungen der neutestamentlichen Erzählungen gibt: jeder verbindet etwas anderes mit den Worten die er da zu lesen bekommt. Daraus ergibt sich, dass es viele unterschiedliche Meinungen zum Hauptthema einer Perikope geben kann. Auch bei der in dieser Arbeit zu behandelnden Geschichte vom besessenen Jüngling (Mk 9,14-29) ist das so. Sehr oft tritt dort das oben besprochene Glaubensmotiv auf. Allein von der Quantität eines Themas kann man aber noch nicht darauf schließen, dass es sich um das Hauptthema handelt. Deshalb sollen im Folgenden, ausgehend von Gliederung und Analyse des Textes, die Glaubensmotive, die anderen Themenvorschläge für die Erzählung und die konzeptionelle Einordnung der Geschichte in das Erzählkonzept des Markus beleuchtet werden, um das Thema tatsächlich sicherer bestimmen zu können. 1 Vgl. Berger, Historische Psychologie, S.225.
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