Den Ausgangspunkt dieses Forschungsprojektes begründet die These der postmodernen politischen Kommunikationslogik post-industrieller Medien- und Informatio- gesellschaften, empirisch geprüft an den Beispielfällen der medialen Politik- und Wahlkampfvermittlung in der Bundesrepublik Deutschland, Österreich und den Vereinigten Staaten am Übergang zum 21. Jahrhundert. Politische und soziale Realitäten stellen sich im Zeitalter multimedialer Informationsgesellschaften als überwiegend massenmedial selektiv vermittelt und konstruiert dar. Massenmedien und Internet rücken zunehmend in das Zentrum des politischen Systems und stellen die dominanten Arenen für öffentliche politische Kommunikation dar. Durch Angebots- und Wettbewerbsexpansion um das knappe Gut „öffentliche Aufmerksamkeit“ wird die so genannte Mediatisierung des Politischen vorangetrieben und verstärkt zum erfolgs-entscheidenden Faktor. Das professionelle Verständnis politischer Kommunikation rückt zunehmend in den Mittelpunkt politischen Handelns und Denkens. Dabei determiniert die redaktionelle Nachrichtenlogik mit ihren professionellen Selektions-, Präsentations- und Deutungsregeln zunehmend das politische Verhalten in post-industriellen Mediendemokratien. Das Konzept der Mediendemokratie beschreibt dabei graduelle Transformationen, die sich auf transnationaler Ebene in post-industriellen Informationsgesellschaften in ähnlicher Weise, aber durchaus unterschiedlicher Intensität abzeichnen. Diese Transformatio- prozesse beziehen sich auf die politischen, medialen und gesellschaftlichen Akteure und deren Handlungs- und Funktions-Systeme ebenso wie auf deren Interaktionsbeziehungen. Plasser (2004b), Donsbach & Jandura (2003) oder Sarcinelli & Schatz (2002) bieten zu diesen Wandlungsprozessen eine Reihe von potentiellen Konvergenz-Indikatoren für medienzentrierte Demokratien an, die unter anderem folgende Angelpunkte einer postmodernen politischen Kommunikationslogik (Norris, 2000; Plasser, 2000b) beinhalten: Massenmedien, dabei besonders das Fernsehen, werden zum politischen Leitmedium und zum zentralen Forum des öffentlichen politischen Diskurses. Technologisch-infrastruktureller Medienwandel und folglich Angebotsexpansion führen zu einer Fragmentierung der massenmedialen Öffentlichkeit.
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