Diplomarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich VWL - Industrieökonomik, Note: 1,7, Ludwig-Maximilians-Universität München (Seminar für Versicherungswirtschaft), 43 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung„Ein Gespenst geht um in Europa - es ist die gute alte Eisenbahn, die sich rasant erneuert.“Dieses Zitat, welches dem ehemaligen Deutsche Bahn Vorstand Dr. Pällmann zugeschrieben wird, trifft die derzeitige Entwicklung der Eisenbahn vollkommen. Vor allem vor dem Hintergrund der immensen Verkehrsprobleme, denen sich viele Länder gegenüber sehen, lohnt es sich den Eisenbahnmarkt näher zu betrachten. Besonders für Transitländer, welchen ein Kollaps des Straßenverkehrs droht, könnte die Eisenbahn eine Lösung bieten. Betrachtet man jedoch die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte, so verlor die Eisenbahn eher noch an Bedeutung, als dass sie hinzugewann. Vor diesem Hintergrund wird diese Arbeit zwar keine Patentrezepte anbieten können, jedoch durch Analyse des Sektors und möglicher Ansätze das Verständnis für diesen Markt fördern und potentielle Lösungswege aufzeigen.Als die erste Eisenbahn im Jahr 1825 in England ihren Siegeszug durch die Welt antrat, dachte noch keiner an die Probleme, mit der die damals so revolutionäre Technik heute kämpfen muss. Gebaut und betrieben wurden diese frühen Eisenbahnlinien von privaten Unternehmungen, welche den Pioniergeist der Zeit viel mehr repräsentierten, als der Staat. Inspiriert von Denkern wie David Ricardo oder John Stuart Mill betrieben zu dieser Zeit die meisten Staaten, im Vertrauen auf die Mechanismen des Marktes, eine „laissez-faire-Wirtschaftspolitik“. In der Tat erlaubte es die, mangels Alternativen, dominante Position der Eisenbahn ihr immenses Wachstum selbstständig zu finanzieren und einen Betrieb auch ohne jeglichen staatlichen Eingriff sicher zu stellen.Die ab 1870 in den Industrieländern beginnende Periode des Staatsinterventionismus besann sich zunehmend darauf durch gezielte Staatseingriffe Marktversagen zu korrigieren. Allerdings wurde noch weitgehend auf Verstaatlichungen verzichtet. Vielmehr versuchte der Staat die Ausnutzung von Marktmacht zu begrenzen. Anfang des 20. Jahrhunderts führten Theorien, wie die des natürlichen Monopols und zunehmender Skalenerträge, immer mehr zu der Einsicht, dass manche Branchen in die Hand des Staates gehörten. Unterstützt wurde dies von den positiven Erfahrungen, welche man während der Weltkriege mit staatlicher Koordination des Sektors gemacht hatte.[...]
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