Essay aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Universität Hamburg (Historisches Seminar - Arbeitsbereich Mittelalter), Veranstaltung: Die historiographische Rezeption der "Goldenen Bulle von 1356", 4 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit Kaiser Karl IV. Mitte des 14. Jahrhunderts zum endgültigen Abschluss derVerhandlungen zur Goldenen Bulle die Stadt Metz besucht hatte, beschäftigten sich die spätmittelalterlichen Chroniken der Metzer Historiographie immer wieder mit diesem Ereignis. Die Antworten auf die Frage, wie in diesen Quellen die damaligen Akteure dargestellt werden, ist für die Einschätzung der Perspektive bestimmter sozialer Gruppen auf die Herrschaftsstrukturen des Alten Reiches von besonderer Relevanz. Diese Frage an die Perspektive der Chronisten wird auf die Rolle der Kurfürsten in den Schilderungen über den Besuch Kaiser Karls IV. in der Stadt Metz (1355/56) focussiert. Fürdie vorliegende Arbeit sind daher Auszüge dreier spätmittelalterlicher Chroniken von Metz ausgewählt worden, obwohl es durchaus weitere vergleichbare Quellen gibt: Zunächst sei ein Ausschnitt von „Les coroniques parlans de l’empereur Hanrey cuien de Luxembourg et de sa descendue“ von Jaique Dex und seinem Sohn vorgestellt, die wahrscheinlich zwischen1434 und 1438 entstanden. Diese Kompilation besteht aus drei Teilen, von denen der erste den Zug Heinrichs VII. nach Rom beschreibt, und der zweite Abschnitt durch Lieder und Gedichte den 4-Herren-Krieg illustriert. Der anschließende Prosateil gibt die hier eigentlich interessierende Chroniküber eine Periode von 1308-1437 wieder. Letztere Darstellung beruht auf schriftlichen und mündlichen Quellen sowie eigenen Erlebnissen, deren französischsprachige Schilderung unter dem historischen Einfluss derAblösung des „pays-entre-deux“ (Lothringen) vom Heiligen Römischen Reich Dt. Nat. unter Kaiser Siegmund stand. In der Perspektive eines vermögenden Patriziers, dessen Familie jedoch erst wenige Generationen in Metz ansässig ist, steht er für ein aufstrebendes, junges Bürgertum der Stadt. Seine Rolle als Gesandter an den Hof Kaiser Siegmunds des Frommen lässt die Intention des Autors dieser als Geschenk und Schmeichelschrift für den Kaiser gedachten Metzer Chronik daher zusätzlich in einer Form von Selbstlegitimation vermuten. [...]
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