Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Antike, Note: 1,7, Universität Augsburg (Lehrstuhl für Philosophie und Wissenschaftstheorie), Veranstaltung: Aristoteles: Hauptthemen seiner Philosophie, 5 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Inhalt 1. Einleitung 2. Der „große Leser“ 3. Praktische Philosophie 3.1. Der Begriff der Praxis 3.2. Die aristotelische Ethik 3.3. Das Grundriss-Wissen 4. Handlungstheorie 4.1. Der Grundbegriff des Strebens 4.2. Die Entscheidung und Urteilskraft 5. Schlussbetrachtung 6. Literatur 1. Einleitung Er stand am Ausgang eines äußerst kreativen Zeitabschnittes der griechischen Weisheitsliebe und Wahrheitssuche und es sollte lange dauern, bis ihm die Zunft der Philosophen hinsichtlich Qualität und Differenzierung kunstvoll geordneter Gedankengebäude ebenbürtig war. Gegen Ende eines Zeitraumes von annähernd zweitausend Jahre galt Aristoteles als eine Autorität, aber auch als ein erwiesenes Hindernis für die Wissenschaften, denn vom Beginn des 17. Jahrhunderts an musste jeder geistige Fortschritt mit einer Attacke gegen die aristotelische Doktrin erkämpft werden. Das Gesamtwerk des Aristoteles umfasst viele Bereiche unter anderem Logik, Physik, Metaphysik, Rhetorik, Politik und Ethik. Was die letztere Disziplin anbelangt, so steht sie in engem Kontakt mit der Politik selbst und besteht in ihrem Kern aus drei Abhandlungen von denen zwei allerdings ehemaligen Schülern zugesprochen werden müssen. Dahingegen wird die Echtheit der dritten Abhandlung, der „ēthiká Nikomácheia“, nicht angezweifelt, wenngleich angenommen wird, dass auch hier so manches von Werken seiner Schüler stammt. Die Nikomachische Ethik wendet sich an „ehrbare Menschen mittleren Alters“ und erhebt den Anspruch einer praktischen Philosophie. Es werden dort die vorherrschenden Ansichten einer gebildeten, bürgerlichen Schicht vertreten und in eben diesem Rahmen gilt es, die praktische Philosophie und Handlungstheorie des Aristoteles zu untersuchen, wobei den Begriffen Maß und Praxis besondere Bedeutung zukommen soll. In diesem Sinne soll anfangs Aristoteles Leben in aller Kürze dargestellt und danach der Blick sogleich auf die praktische Philosophie gerichtet werden. Der Begriff der Praxis, die aristotelische Ethik sowie das Grundriss-Wissen sind dort Gegenstand der näheren Betrachtung. Anschließend wird die Handlungstheorie anhand des Begriffe Strebens, Entscheidung und Urteilskraft untersucht, um dann schließlich zur abschließenden Betrachtung und Beurteilung der Thematik überzugehen. 2. Der „große Leser“ In Stagira (Thrakien) um 384 v. Chr. erblickte Aristoteles als Sohn des am makedonischen Königshof ...
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