Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2, Universität Leipzig (Institut für Germanisitk), Veranstaltung: Das Rolandslied des Pfaffen Konrad, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Darstellung von Heiden und Christen im „Rolandslied“ des Pfaffen Konrad. Meine Arbeit steht unter der Fragestellung, welche Darstellungsabsicht der Pfaffe Konrad mit seiner Gestaltung der Heiden und Christen im Rolandslied verfolgt hat. Ist der starke Kontrast zwischen den Heiden und Christen nur reine Darstellung der zeitgenössischen Vorurteile oder verfolgt der Autor damit das klare Ziel, den Kampf gegen die Heiden zu legitimieren und zu unterstützen. Um die Fragestellung beantworten zu können, ist es nötig, zunächst die konkrete Darstellung der Heiden und Christen im Rolandslied näher zu beleuchten und einige Beispiele für die typische Gestaltung der beiden Gruppen durch den Pfaffen Konrad darzulegen. Ebenfalls Beachtung finden muss hierbei, dass der Kampf der Christen gegen die Heiden durch göttlichen Auftrag legitimiert wird, der zugleich die Motivation der Christen für den Kampf darstellt. Auch muss die Darstellung der heidnischen Religion näher beleuchtet werden, da sie besonders prägend für das (negative) Bild der Heiden ist. Genelun, als Verräter der Christen, bedarf besonderer Beachtung, da in ihm die schlechten Tugenden der Heiden, wie z.B. die superbia, gut sichtbar werden und er auch symbolisch als Antichrist von Konrad gestaltet wurde. Da Konrad das Rolandslied nach einer alt-französischen Vorlage gestaltet hat, muss natürlich auch seine Quelle das „Chanson de Roland“ auf die Darstellung der Christen und Heiden hin beleuchtet werden, um zu sehen welche Veränderungen Konrad in diesem Teilaspekt vorgenommen hat. Im letzten Schritt möchte ich dann das „Rolandslied“ mit dem „Willehalm“ von Wolfram von Eschenbach auf die Darstellung von Heiden und Christen hin vergleichen. Dieses Werk bietet sich für einen solchen Vergleich an, da es ebenfalls auf einer französischen Vorlage basiert und zudem Anleihen beim Rolandslied nimmt. Es ist jedoch ca. 50 Jahre später entstanden, so dass man einen Eindruck von der Entwicklung des Heidenbildes in dieser Zeit bekommt.
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