Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus (eigentlich: „Der Imperialismus als jüngste Etappe des Kapitalismus“) ist eine Schrift, die W. I. Lenin 1916 in Zürich verfasst hat und die 1917 nach dem Sturz des Zarentums in Russland veröffentlicht wurde. Deren Hauptaufgabe war es, „am Vorabend des ersten imperialistischen Weltkriegs, das Gesamtbild der kapitalistischen Weltwirtschaft in ihren internationalen Wechselbeziehungen“ darzustellen. Das Werk gilt als bedeutender und wirkmächtiger Beitrag zu den marxistischen Imperialismustheorien.Zur WerkgeschichteDas Buch will sich auf unbestrittene Statistikdaten und Zeugnisse bürgerlicher Ökonomen stützen und war so geschrieben, dass die zaristische Zensur es als legal durchgehen lassen konnte. Aus diesem Grunde beschränkte es sich ursprünglich auch auf die rein ökonomische Analyse. Politisch kontroverse Stellungnahmen ergänzte Lenin erst mit dem Vorwort vom 6. Juli 1920; sie richten sich vornehmlich gegen das „Kautskyanertum“ (siehe auch Ultraimperialismus) innerhalb der Sozialdemokratie.Lenins Vorarbeiten hatten schon in der zweiten Hälfte des Jahres 1915 in der Schweiz begonnen. Die Lektüre von 148 Büchern und 232 Beiträgen aus 49 verschiedenen Periodika wurden zu den „Heften zum Imperialismus“ verarbeitet. An Arbeiten, die ihm als Vorlagen dienten, nannte Lenin John Atkinson Hobsons Imperialismus (1902) und Das Finanzkapital von Rudolf Hilferding.Geschrieben wurde das Werk zwischen Januar und Juni 1916. Zuerst veröffentlicht wurde es Mitte 1917 als Broschüre in Petrograd vom Verlag „Shisn i Snanije“. Das Vorwort zur französischen und deutschen Ausgabe von 1921 wurde erstmals in der Zeitschrift „Kommunistitscheski Internazional“ (Nr. 18) veröffentlicht. Ursprünglich lautete der deutsche Titel der Schrift „Der Imperialismus als jüngste Etappe des Kapitalismus“, was auch einer genaueren Übersetzung des russischen Originaltitels „°“ entspricht. Unter dieser Bezeichnung wurde das Werk in Deutschland bis 1926 veröffentlicht. Erst 1929 erhielt das Werk, in Anpassung an die stalinistische Doktrin, den heute allgemein gebräuchlichen Titel.
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