- Wohin können wir noch gehen, fragte Georg. - Ich hab keine Ahnung, sagte Jesse. - Nimm noch einen Schluck Wein, sagte ich. Wir hatten uns, nach einem Abend in der Discothek K5, vor verschlossener Stahltür wiedergefunden, mit den letzten Zigarettenkippen hinaus gefegt. Wir und unsere Mädchen, allesamt ratlos. Julia rauchte eine nach der anderen, mit stolzer Verachtung für alle Kleinstadtnächte. Sie lehnte gegen ein teuer aussehendes Auto, auf dessen Lack sie ihre Kippen ausdrückte. Annemarie kratzte sich unaufhörlich die Unterarme und verzog den Mund dabei. - Ich glaub, ich hab die Krätze, sagte sie. Georg trank Wein aus einer Flasche und stieß zwischen den Schlücken ein unruhiges Lachen hervor. Ich tippte mit der Fußspitze einen Rhythmus auf das Pflaster, und Jesse ging einige Meter entfernt immer wieder auf und ab. Wir benahmen uns mechanisch. Dann kauften wir mehr Wein. Dann gingen die Mädchen nach Hause. Dann stiegen wir auf das Dach der alten Fabrik. - Wisst ihr, was mich wirklich beunruhigt, sagte Jesse an einen Schornstein gelehnt, ich habe das Gefühl, dass wir ziemlich alt werden könnten. Georg beugte sich über den Rand des Daches und spuckte in den Innenhof. - Das werden wir zu verhindern wissen. (Das Buch umfasst rund 23.000 Wörter beziehungsweise 150.000 Zeichen auf 130 Seiten der Printausgabe.) Pressestimmen zur Printausgabe von Bitterstoffe ________________________________________ „Wie von selbst (aber darin liegt natürlich die Kunst) entsteht aus den locker verbundenen Szenen und Realitätsschnipseln ein Generationenporträt: kein Gemälde (diese Zeiten sind vorbei), aber eine scharf gezeichnete Skizze“ (Gisela Trahms / titel-magazin) „Erzählt ist Bitterstoffe in einer angenehm kargen, nüchternen, herunter-geschraubten und doch immer wieder zu poetischen Wirkkraft fähigen Sprache. Eine Beschreibung, eine zweite, und schon ist ein ganzer Emotionskosmos dargestellt“ (René Hamann / taz) „Und plötzlich ist alles viel zu schnell vorbei, und man wünscht sich, viel langsamer gelesen und jeden Satz noch intensiver genossen zu haben“ (Anika Goldhahn / junge Welt) „Melancholie pur“ (Jan Drees / WDR)
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