Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Musikwissenschaft, Note: 1,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Musikwissenschaftliches Institut), Veranstaltung: Hauptseminar Musik im Burgund, Sprache: Deutsch, Abstract: Antoine Busnoys1 wird in der Musikgeschichtsschreibung gerne die Rolle eines Kleinmeisters zugewiesen, der als Nachfolger Gilles Binchois‘ am burgundischen Hof zwar durchaus beachtenswertes komponiert hat, letztlich aber zu Recht im Schatten Dufays und Ockeghems geblieben ist. So wird er z. B. im alten MGG als „typischer Vertreter der Kunst seiner Zeit“ eingeordnet, der allerdings „nicht die Ausdruckstiefe und –echtheit [Ockeghems] besitzt.“2 Im dtv-Atlas Musik wird Busnoys zwar als Vertreter der „2. Epoche der franko-flämischen Vokalpolyphonie“ 3 erwähnt, findet aber bezeichnenderweise keinen Eingang in ein Schaubild zu „Herkunft, Schaffenszentren und Einflußbereiche[n] der wichtigsten Komponisten“.4 Wer sich dessenungeachtet auf Busnoys einläßt, gelangt bald zu einem facettenreicheren Bild: Busnoys‘ ausgereifter Umgang mit den kompositorischen Mitteln seiner Zeit, seine Vorliebe für zusätzliche, codierte Bedeutungsebenen in Musik und Text, seine außergewöhnlichen, erst Verehrung, dann Verachtung zum Ausdruck bringenden Chansons an Jaqueline d’Hacqueville, seine Rolle bei der Entstehung der L’homme armé-Messen, sein bereits vor dem Eintritt in die Dienste Karls des Kühnen beachtlicher Werdegang und nicht zuletzt das außerordentliche Renommee, das er bei Zeitgenossen wie Nachfolgenden genoß – all diese Aspekte scheinen schon für sich genommen so interessant, daß sich die Frage stellt, warum Busnoys dieses Interesse seitens der Musikwissenschaft lange Zeit nicht entgegengebracht wurde. Die vorliegende Arbeit verfolgt daher zwei Zielsetzungen. Zum einen soll das tradierte Bild um den aktuellen Wissenstand zu den genannten Aspekten ergänzt und ein erweitertes Busnoys-Bild entwickelt werden, wie es m. W. in deutscher Sprache bisher nicht verfügbar ist. Zum anderen soll der Frage nachgegangen werden, was dazu beigetragen hat, daß sich die skizzierte (zumindest relative) Geringschätzung Busnoys‘ entwickeln und auf lange Zeit durchsetzen konnte. Möglich ist beides vor allem dank der umfangreichen Arbeiten von HIGGINS,5 auf die sich diese Arbeit ausdrücklich bezieht.[...]_____1 in dieser Arbeit wird durchgehend die Schreibweise „Busnoys“ verwendet, Zitate ausgenommen.[...]2 beide Zitate aus THIBAULT (1952), Sp. 5193 MICHELS (1989), S. 241; vgl. auch S. 2294 ebd. S. 228 (Hervorhebung durch den Autor)5 HIGGINS (1987), HIGGINS (1999a) – letztere ist der Ergebnisband einer Konferenz von 1992; die meisten Aufsätze stammen daher aus diesem Jahr
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