Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Romanistik - Spanische Sprache, Literatur, Landeskunde, Note: 1,0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Romanisches Seminar), Veranstaltung: Spanisches Theater: Gattung und Geschichte, 8 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Angesichts der Tatsache, dass heute über 1000 Bearbeitungen des Don-Juan-Stoffes in Literatur, Musik, Malerei und Film existieren, liegt die Vermutung nahe, dass es auch unzählige Charakterisierungsmöglichkeiten der Figur des Don Juan gibt. So ist beispielsweise der Don Juan des Max Frisch ein „Anti-Don-Juan,“ der des Christian Dietrich Grabbe ein Nihilist und jener des Molière sogar ein Atheist.Allzu häufig wurde die religiöse Komponente des von Tirso de Molina (1580/81-1648) erschaffenen Ur-Don Juan in El B urlador de Sevilla y Convidado de Piedra außer Betracht gelassen, sodass mittlerweile der Name Don Juan gemeinhin mit Frauenheld gleichgesetzt wird. Es ist jedoch gerade die religiöse Thematik, die das Schicksal des Tirso’schen Don Juan ausmacht. Der Erschaffer dieser Figur - ein Mercedariermönchwollte dieses im Jahre 1624 uraufgeführte Drama, welches vor dem Hintergrund des von 1597 bis 1607 andauernden sogenannten Gnadenstreites entstanden ist, als theologisches Lehrstück wissen. In dieser Auseinandersetzung zwischen Jesuiten und Dominikanern ging es um die Frage des freien Willen des Menschen einerseits und die göttliche Prädestination andererseits. Der Hauptvertreter der Jesuiten Luis de Molina (1535-1600) veröffentlichte im Jahre 1588 sein Werk Liberi arbitrii cum gratiae donis, divina praescientia, providentia, praedestinatione et reprobatione concordia („Die Übereinstimmung des freien Willens mit den Gaben der Gnade, dem göttlichen Vorauswissen, der Vorsehung, der Prädestination und der Verdammnis“), in welchem er den Standpunkt vertrat, dass der Mensch von Natur aus über eine Willensfreiheit in seinem Handeln verfügt, durch welche die von Gott angebotene Gnade (gratia sufficiens) zur wirksamen Gnade ( gratia efficax) erhoben werden kann. Dem Menschen wurden somit Eigenständigkeit und Eigenverantwortung zuteil: nur durch sittliches, gottgefälliges Handeln war er in der Lage, die finale göttliche Gnade zu erlangen. Diese These widersprach jener des Dominikaners Domingo Bañez, der von der Prädestination der Gnade Gottes überzeugt war - in seinen Augen konnte der Mensch sein Schicksal weder zum Guten noch zum Schlechten beeinflussen, denn die göttliche Gnade, die er erlangen wird, steht von vornherein fest. [...]
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