Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2 +, Ludwig-Maximilians-Universität München (Historische Fakultät), Veranstaltung: Kaiser Karl V., 41 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit dem letzten Drittel des 15. Jahrhunderts war das durch die Vereinigung der Königreiche Aragón und Kastilien im Rahmen einer „Matrimonialunon“ geschaffene Staatsgebilde zunehmend in die Rolle einer Macht ersten Ranges hineingewachsen. Neben der transatlantischen Expansion, die enorme Kräfte freisetzte, aber auch band, bildete die Bekämpfung des Islam eine zweite Grundlinie der spanischen Politik der Zeit. Ein Ausgreifen an die Küsten Nordafrikas, wie sie ab der Wende zum 16. Jahrhundert in Form von militärischen Unternehmungen vorgenommen wurde, entsprach nicht nur einer im Selbstverständnis der Bevölkerung sowie der Eliten weitverbreiteten militant antiislamischen Stimmung, sondern erschien auch zur Eindämmung der Aktionen muslimischer Piraten von maghrebinischen Stützpunkten aus geboten. Zusätzlich bedrohte das Osmanische Reich seit dem staatlichen Kollaps Ungarns Mitteleuropa direkt. Synchron dazu verstärkte die Pforte ihre maritimen Aktionen im Mittelmeer und versuchte zunehmend, Einfuß auch im Bereich des Westbeckens des mittelländischen Meeres zu erlangen. Während der Widerstand in der Folgezeit donauabwärts hauptsächlich von Karls Bruder Ferdinand, der rechtlich umstritten zum ungarischen König gewählt worden war, betrieben wurde, zeigte der Kaiser selbst „für die Türkenabwehr an der Ostflanke seines Reiches im Grunde genommen ein reichlich geringes Interesse“ Durch wesentlich mehr Initiative war hingegen das Vorgehen Karls V. im mediterranen Raum gekennzeichnet: hier gipfelten seine Unternehmungen in zwei großangelegten amphibischen Militäraktionen, die gegen die islamischen Machtzentren Tunis und Algier unternommen wurden. Die Gründe, Umsetzung und Folgen der in diesen beiden Aktionen kulmierenden Mittelmeerpolitik Karls V. aufzuzeigen sowie in den politischen Kontext zu setzen ist das Thema dieser Seminararbeit.
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